Insgesamt macht die Arc USB Remote einen sehr guten Eindruck. Sehr robust und stabil gebaut. Bestimmt auch mal etwas für einen eher rauen Studiotag oder "grobschlächtige" Hände ;)
Der große Poti in der Mitte lässt sich sehr angenehm justieren und ist neben den Tasten das zentrale Element. Wird eine Taste gedrückt, leuchtet diese, durch eine auf dem PCB verbauten LED auf, was optisch nochmal einen guten Funktionshinweis liefert.
Benutzt man die Remote direkt mit der TotalMix Software z.B. auf einem Windows oder macOS Gerät, ist die Integration wohl das ungeschlagene Argument dieser Hardware. Die Standardfunktionsbelegung ist schon sehr gut und kann leicht verändert werden. Falls mehrere RME Interfaces genutzt werden, ergeben sich sicherlich weitere Vorteile.
Was mir jedoch nicht gefällt bzw. weshalb ich die Remote hauptsächlich zurückschicke, ist der stark abgespeckte Standalone Modus.
Eigentlich ist dies auch schon aus dem Handbuch entnehmbar.
In diesem sind quasi die einzelnen Tasten fest vorbelegt. Dabei können z.B. vom UCX 2 sechs Snapshots geladen werden (nicht 8 wie direkt aus der TotalMix Software). Weiter ist die letzte Tastenreihe "Talkback, Speaker B, DIM" fest mit Funktionen von DURec belegt, welches z.B. am UCX 2 in einer funktionslosen Tastenreihe mündet, da man DURec parallel zur angeschlossenen Remote über das Interface nicht nutzen kann.
Hier merkt man meiner Meinung nach schon, dass die Arc USB Remote etwas aus der zeitgefallen ist. Wieso kann bei dem Preis nicht direkt ein Speicherchip mit in der Remote verbaut sein, der unabhängig vom Interface die kompletten TotalMix Mappings vorhält und zugänglich macht bzw. auch im Standalone Modus. Wieso kann ich nicht alle Tasten frei belegen vollkommen unabhängig vom Modus.
Wenn man von anderen, mehr generischen Controller z.B. einem StreamDeck, die visuell frei anpassbaren Displaytasten kennt, dann wirken die Aufkleber, zum Ändern der Labels unter den Tasten der Remote, schon etwas schwach. Auch hier wäre meiner Meinung nach etwas moderneres sinnvoll.
Wer also die volle RME Interface Dröhnung im Studio/zu Hause oder sonst wo hat, TotalMix durchgehend läuft und eine schnelle "RME" Integration sucht, der wird hiermit sicherlich sehr glücklich.
Wer allerdings auch mal an einem Linux OS arbeitet, eventuell etwas moderneres und einen eher generischen Controller sucht, der dann mit einem Interface z.B. per OSC kommuniziert (was bei RME ja ebenfalls funktioniert), ist eventuell mit einer Alternative besser dranne.