Ich habe mir das Go Solo gekauft, um aus meinem iPhone in Verbindung mit Bias FX einen sehr portablen Kopfhöreramp zu basteln.
Das Go Solo passt dabei problemlos in meinen Gitarrenkoffer und Platz für Gurt, Kabel und Kleinkram bleibt auch noch. Allerdings hat mein Musicman Koffer auch zwei recht lange und großzügig bemessene Fächer für Accessoires.
Zum Lieferumfang gehört, neben dem Go Solo selbst, ein Sortiment an Kabeln, um es an unterschiedliche Hosts anschließen zu können. Ebenso zwei MIDI-Klinke Adapter, um Midi DIN-Buchsen mit den MIDI-Anschlüssen des Go Solo zu verbinden. Auffällig ist, dass ein USB-C Kabel fehlt, handelt es sich doch um ein Interface für mobiles Recording und außer an iPhones ist da der C-Stecker mittlerweile Standard, sogar an iPads.
Betrieben wird das Interface mit zwei Mignonzellen, die auch zum Lieferumfang gehören und von denen der Hersteller sagt, sie würden fünf Stunden Gedudel ermöglichen. Ebenso möglich ist der Betrieb mit einem Netzteil, den ich aber nicht getestet habe. Schön wäre es gewesen, den Anschluss für das Netzteil in USB Form auszuführen, da derlei Ladegeräte und Kabel wohl jede:r zur Genüge zu Hause haben dürfte. Und dann vielleicht noch die Möglichkeit, darüber das angeschlossene Handy oder Tablet zu laden.
Anschlussseitig gibt es einen Mini-B USB Stecker, eine Buchse für ein Netzteil, eine Combo Instrument/XLR Buchse mit Gainregler, 3,5mm Kopfhörer-Out mit Lautstärkeregler und je einen MIDI-Out und -In in Klinkenausführung. Ob es sich beim Klinkeneingang tatsächlich um einen Hi-Z Anschluss handelt, kann ich nicht sagen. Klanglich gab es aber keinerlei Probleme.
Ein Lightningkabel war dabei und drum ging’s direkt los. Getestet habe ich das GO Solo an meinem iPhone XR und einem iPad Pro 9,7 aus dem Jahr 2016, also keinesfalls Hardware, die im Jahr 2022 außergewöhnlich mächtig ist.
Ersteinmal war ich ernüchtert, dass sich genau gesagt gar nichts tat. Kein Leuchten am Gerät, kein Sound am Kopfhörer, nix. Kurzer Blick ins Manual und festgestellt, dass das Gerät kein Direct Monitoring kann, es ist also immer nötig, sounderzeugende Software laufen zu haben. OK. Also BiasFX gestartet und schon beginnt die Statuslampe zu leuchten und es kommt auch Sound aus den Kopfhörern. Genauso in Verbindung mit Cubasis und GarageBand.
Dabei halten sich die Latenzen auf einem Niveau, das dem Gitarrespielen nicht hinderlich ist. Ebensowenig kommt der Preamp trotz der recht lauten Humbucker (DiMarzio Illuminator) an seine Grenzen. Mikrophonaufnahmen habe ich bisher noch keine gemacht.
Fazit:
Für mich erfüllt das GO Solo seinen Zweck mehr als ordentlich und zufriedenstellend, zumal ich es hier zu etwa 50% der UVP gekauft habe.
Was mich persönlich zwar nicht stört, ich allgemein trotzdem bemängeln möchte, ist 2022 das fehlende USB-C Kabel, das die EU ja sogar als Ladesteckers vorschreibt, auch wenn ich es selbst nicht brauche, und die fehlende Möglichkeit, es quasi als Ladegerät einzusetzen.