Das Instrument ist weitgehend dem Melton 2250 nachempfunden (ein echter Klon ist es nicht), und das wird bei den Klangeigenschaften in allen Bereichen deutlich. Ich konnte hier keine Unterschiede feststellen.
Der Klang an sich hat allerdings nur noch wenig mit einer F-Tuba gemein. Er ist sehr rund und voll mit einer angenehmen Wärme und unterscheidet sich nicht mehr groß von einer B-Tuba.
Vor allem ab dem großen C abwärts wird der Vorteil einer leichteren Zentrierbarkeit bei Perinet-Instrumenten gegenüber Drehventilern spürbar. Die Töne lassen sich in der Tiefe recht gut treffen.
Allerdings ist diese leichtere (An-)Spielbarkeit mit einem deutlich höheren Kraftaufwand beim Drücken der Ventile verbunden. Gerade in der tiefen Lage, wenn neben dem 4. Ventil weitere Ventile zu drücken sind, kann es bei kleinen Händen und schnelleren Passagen anstrengend werden.
Reduzierung der Federspannung ist hier regelmäßig keine Lösung, da dadurch die Ventile nicht schnell genug in die Grundstellung zurückkehren. Es empfiehlt sich, Noten mitzubringen und auszuprobieren, ob man mit der Federspannung klar kommt.
Die Intonation ist in allen Lagen akzeptabel, wenn man durchschnittliche Anforderungen im Amateurbereich zugrunde legt. Und hierfür ist die Tuba sehr gut geeignet.
Die Verarbeitung ist grundsätzlich gut. Manche Ventilzüge sind jedoch auch nach Fetten sehr schwergängig, entweder, weil die Züge nicht ganz parallel sind, oder nicht ausreichend poliert. Daher auf jeden Fall beim Anspielen alle Züge testen.
Unabhängig vom Federdruck kann ich zur grundsätzlichen Gängigkeit der Ventile noch nichts Abschließendes sagen. Derzeit brauchen sie wenig Öl. Ein Ventil ist etwas empfindlich gegen leichte Verkantung beim Drücken. Ob das eine Frage von Herstellungstoleranzen ist, weiß ich nicht.
Der Lack ist in Ordnung.
Ein mittleres Manko ist, dass die angebrachten Wasserklappen nutzlos sind. Das Wasser im 3. und 4. Ventil sammelt sich nämlich im oberen Ventilbogen, weshalb die Tuba zum Wasserlassen umgedreht werden muss. Für die kleinen Ventile gilt das ohnehin.
Zum Marschieren ist die Tuba nicht wirklich geeignet, da sowohl ein Notenhalterkästchen als auch Bügel für die Befestigung der Gurte fehlen. Aber wegen der genannten Probleme beim Wasserlassen ist das fast schon zweitrangig.
Stellt sich abschließend natürlich die Frage, wer braucht eine F-Tuba, die fast wie eine B-Tuba klingt und sich an fortgeschrittene Amateure richtet, die wahrscheinlich die ganze Bandbreite einer F-Tuba selten bis nie ausnutzen.
Für langjährige B-Tubisten, die ihren Horizont nach oben erweitern wollen, ist diese Tuba sicherlich ein Anspielen wert. Vor allem, weil das F-Tuba-Problem des großen C bei Zylinderventilen gut umschifft werden kann. In der Tiefe gegenüber früher nun aber regelmäßig die ganze Hand für die Ventile zu brauchen, ist möglicherweise aber nicht jedermanns Sache.
Auch Umsteiger von Posaune oder Tenorhorn, die Probleme beim Umstieg auf den viel größeren Ansatz der B-Tuba haben, sollten sich diese Tuba mal anschauen, gerade wegen des leichteren C.
Ansonsten gilt: Ausprobieren und vergleichen.