Als größerer Gitarreneffekt-Nerd bin ich auf der ständigen Suche nach der Optimierung meines Pedalboard und hatte mir für das letzte Jahr schon eine eierlegende Wollmilchsau gebastelt, die mit jeder Bühnen-, Proben- und Aufnahmesituation zurecht kam. Nur war ich mit dem Sound und den Features des Strymon Iridium nicht ganz zufrieden und durch zusätzliche Verkabelung und DI wurde mein Board auch nicht gerade leichter. Demzufolge neues Jahr, neues Konzept.
Zugegeben mich hatte das Endgame aus der Schachtel heraus nicht sofort überzeugt. Ich vermisste einen integrierten Preamp, EQ-Einstellmöglichkeiten und die Speaker-Simulationen von Celestion überzeugen mich nicht. Dadurch geriet ich in ein kleines No-Amp-Pedal-Shootout, wodurch der Simplifier MK II und das Freeway von Thermion ebenfalls getestet wurde. Der Simplifier MK II hatte mich eigentlich schon überzeugt und wäre fast auf meinem Board gelandet, wäre er besser mit Hi-Gain und Fuzz zurecht gekommen. Also noch einmal das Endgame ausgiebig getestet, Update aufgespielt, ein eigenes IR von York drauf geladen und ein JHS Clover als Preamp (aus einem zweiten Preamp-Shootout) davor geschnallt und plötzlich ging die Sonne auf.
Endlich ein klarer durchsetzungsfähiger Sound, der über die PA bis auf den fehlenden Schalldruck meinen Fender-Amps ganz nahe kommt.
Amps schleppen adé? Dazu fehlen noch ein paar Praxistests aber bisher überzeugt das Endgame nach dem bisschen modden und einem guten Preamp auf ganzer Linie.
Die unzähligen Routing-Möglichkeiten sind der Hauptvorteil des Pedals. Stereo-Effekt-Schleife, XLR fürs Interface oder FoH, ein von Cab- und Poweramp-Sim befreiten Stereo-Klinkenausgang zum eigenen Monitor oder Amps, Through-Ausgang für weitere Möglichkeiten wie z.B. einem Wet/Dry/Wet-Setup, Bluetooth und Aux-Eingang (benötige ich bisher nicht), und natürlich der Doubler-Effekt, der besonders bisher bei Aufnahmen viel Zeit spart. Gain-Pedale jeder Art werden gut und mit Power wiedergegeben. Delay und Reverb matschen durch die Effektschleife nicht. Alles in allem eine umfassende Aufwertung, sodass ich meinem Strymon Iridium keine Träne nachweinen muss.
Die nächsten Gigs werden auf jeden Fall mal ganz mutig ohne Amp bestritten, denn den Ohren gefällt, was da aus den Boxen kommt... und der Rücken macht auch Luftsprünge.