Wenn ihr euch einen K2 MKII zulegt, überprüft als Erstes das Resonanzverhalten des Lowpass-Filters in Rev1 – für mich war das einer der Hauptgründe, diesen Synthesizer zu kaufen. Leider zeigt sich bei meinem Gerät (und laut Berichten in diversen Foren auch bei vielen anderen), dass die Resonanz nach einer gewissen Zeit fast vollständig verschwindet. Das Problem wird nach etwa 30 Minuten Spielzeit deutlich.
Ein Tipp zur Überprüfung: Schaltet den Synth nach einer längeren Pause ein, nutzt einen beliebigen Oszillator, stellt beim LoPass den Cutoff auf etwa 5 und den Peak auf 8 ein. Lasst dann über den Cutoff die EG1 mit langsamen Attack- und Decay-Zeiten laufen. So lässt sich das Problem deutlicher hören. Zu Beginn klingt der Synth noch typisch „MS20“ – dreckig, deutlich übersteuert, unsauber und crunchy - das ,was man von einem MS-20 Klon haben will. Doch nach ungefähr einer Stunde ist von diesem charakteristischen Resonanzverhalten bei meinem Gerät nichts mehr zu hören - die Resonanz ist fast komplett weg man hört nur noch den Cutoffsweep. Nehmt das sicherheitshalber einmal auf und vergleicht dann die beiden Sounds direkt.
Dieses Verhalten ist in diversen Foren ausführlich diskutiert und von vielen Eigentümern dokumentiert und bestätigt worden. Bei anderen scheint es auch nicht so stark oder auch gar nicht aufzutreten (Hier muss man sich dann die Frage stellen, wie lange bleibt das so?) Laut Behringer gibt es wohl einen Fix für das Problem (das Gerät muss dafür eingeschickt werden), und das Problem ist bereits seit Monaten bekannt (Stand Januar 2025). Für mich ist es jedoch unverständlich, dass der Hersteller in diesem Zeitraum nichts unternommen hat, um das Problem nachhaltig zu lösen.
Auch der Retailer trägt hier meiner Meinung nach Verantwortung: Ein Produkt mit einem derart offensichtlichen Fehlerpotential weiterhin zu verkaufen, ist nicht akzeptabel. Der K2 MKII geht deshalb retour. Ich sehe nicht ein, für eine Reparatur eines schon bekannten Fehlers mehrere Wochen auf den Synth verzichten zu müssen, ohne sicher sein zu können, dass das Problem zufriedenstellend behoben wird. Zudem möchte ich nicht riskieren, dann dabei meine 14-tägige Rückgabefrist zu überschreiten und dann auf dem Ding sitzen zu bleiben.
Fazit: Wer, zumindest nach einer Stunde, auf den charakteristischen Filtersound und die Resonanz verzichten kann, erhält mit dem K2 MKII einen ansonsten soliden Monosynth. Aber selbst in dieser Preisklasse gibt es Alternativen, die ähnliches oder mehr bieten und zumindest ein verlässliches Klangbild liefern.