"True perfection has to be imperfect, I know that this sounds foolish but it's true..." - Diese Textzeile aus dem Song "Little by Little" der britischen Band Oasis bringt wohl unfreiwillig auf den Punkt, was die Verfechter von rein analogen Klängen immer meinen, wenn davon die Rede ist, die digitalen Geräte seien im Vergleich zu steril im Klang, also einfach zu glattgebügelt und perfekt.
Ein Gralshüter des analogen Wärmefaktors in Sachen Delay und schwebender Chorussounds ist der Memory Man von EHX. Eigentlich als Gitarreneffektgerät konzipiert, eignet er sich auch ganz hervorragend für alle anderen erdenklichen Audiosignale, z.B. hinter einem analogen Bass-Synth á la 303, percussiven Rythmuspatterns, Vocals oder oder oder. Von wohlig warm-weicher Anreicherung, rhytmischen Verschiebungen bis hin zu brachialen, übersteuerten Endlosfeedbacks ist alles möglich.
Die Deluxeversion ist mit einer maximalen Delayzeit von 550 Millisekunden sehr großzügig ausgelegt und hat somit auf jede rythmische Aufgabenstellung die passende Antwort in den Reglern. Es ist typisch für EHX alles sehr robust verarbeitet - schließlich ist so ein Effektpedal ja so gebaut geworden, um als Gitarrist auch mit Vorsatz drauftreten zu dürfen.
Meine Gitarrenkünste sind bislang noch in den Kinderschuhen, daher jage ich persönlich schwerpunktmässig wie schon angedeutet eher andere Signale durch das vollanaloge Gedächtnis des Memory Mans - meiner Begeisterung tut das keinen Abbruch. Ich liebe es daran herumzuschrauben, macht Spaß und es klingt einfach nur fett.
Den gebe ich nicht mehr her.